Das Forum für die Zweisprachigkeit präsentiert:
babel.ch, ein Gemeinschaftscomic zu den Landessprachen
«Um
unsere Identität zu bewahren, sollten wir darauf achten, dass wir
einander auch weiterhin nicht verstehen», konnte man in einer
Pressezeichnung lesen, die 1997 erschien. 13 Jahre später und zwei
Wochen, nachdem der Bundesrat die Verordnung über die Landessprachen
verabschiedet hat, präsentiert das Forum für die Zweisprachigkeit mit
grosser Freude babel.ch, einen Comic von 13 Künstlern aus den drei
grössten Sprachregionen der Schweiz.
Der Direktor des Bundesamtes für Kultur, Jean-Frédéric Jauslin, äusserte seine Erwartungen am Tag, bevor der Bundesrat die Verordnung über die Landessprachen verabschiedet hat, also am 3. Juni 2010, folgendermassen: «Wir erwarten von unseren Partnern eine qualitätsvolle Arbeit mit überzeugenden und lebensnahen Programmen, damit die Leistungen im Bereich der Verständigung jedermann zugänglich sind und dazu beitragen, diese Verständigung zwischen den Sprachgemeinschaften im Alltag zu fördern». Gerade jetzt gelangt der Gemeinschaftscomic über die Sprachen frisch ab Druckerpresse an die Öffentlichkeit. Mit der Idee zu diesem Projekt hat sich das Forum für die Zweisprachigkeit allerdings schon seit 2008 befasst.
babel.ch ist ein
Gemeinschaftsabenteuer von 13 Comiczeichnern und Illustratoren aus acht
Schweizer Kantonen, die in neun bislang unveröffentlichten, je
vierseitigen Geschichten und vier Illustrationen ihre Sicht der
Schweizer Mehrsprachigkeit bildlich dargestellt haben. Es ist auch ein
Projekt, das verschiedene Kulturen zusammenbringt: In der Romandie
geniessen Comics breite Bekanntheit, in der Deutschschweiz tragen sie
andere, eher illustrative Züge und jenseits des Gotthards sind sie noch
einmal seltener anzutreffen.
Georges Pop, Journalist und Gründer des Ateliers BD-Force,
hat die Herausforderung angenommen, als Projektleiter eine in der
Schweiz einzigartige Autorengruppe zusammenzustellen. Das Thema, das
die bekannten und weniger bekannten Autoren auf der ihr gebotenen
öffentlichen Plattform behandeln, ist ein und dasselbe. Ihre Ergebnisse
allerdings sind so vielfältig wie die Ansichten zum Verhältnis der
Sprachen in unserem Land.
Entstanden ist das allen Personen
«zwischen 7 und 77» gewidmete Comicprojekt aus dem Wunsch, eine
Diskussion über die Sprachenfragen in einer originelleren Weise zu
lancieren, weniger «politisch korrekt» als üblich. Deshalb wurde
Schweizer Künstlern das Wort – oder viel mehr der Stift – überlassen
und ein Medium gewählt, das speziell die jüngere Generation anspricht,
für die Einsprachigkeit zwar zu einer Ausnahme im familiären und
gesellschaftlichen Bereich geworden ist, die es aber nicht unbedingt
für nötig halten, Fragen des nationalen Zusammenhalts zu diskutieren.
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